Ein großer Schritt zu mehr Sicherheit
Die neue Unterführung an der Hirschauer Bucht ermöglicht es Radfahrern und Fußgängern, gefahrlos über die viel befahrene Staatsstraße zwischen Chieming und Grabenstätt zu kommen.
Gerabenstätt– Zuvor hatten Pater Augustin Butacu und der evangelische Pfarrer Rudolf Scheller den Tunnel gesegnet. „Heute sind wir unserem gemeinsamen Ziel, den Chiemsee-Rund- und Radweg zu einem Premiumradweg zu machen, wieder einen Schritt näher gekommen“, freute sich Grabenstätts Bürgermeister Georg Schützinger. Für die „schnelle Umsetzung“ des straffen Zeitplans bedankte sich der Vorsitzende des AUV, Josef Mayer, bei allen Beteiligten. Der AUV koordiniert alle Baumaßnahmen am Chiemsee- Rundweg. „Jetzt sind wir bereits bei der Hälfte angelangt“, freute sich Mayer über die Vollendung der 21. Von 40 Baumaßnahmen, die vor Jahren in einem Paket zusammengefasst worden waren.
Konhäuser: Radfahren muss weiter gefördert werden
Die Regierung von Oberbayern fördert das Ausbau-Paket mit mehreren Millionen Euro. Die Tatsache, dass man die Verlängerung der Förderung von ursprünglich 2014 bis 2018 bekommen habe, stimme ihn zuversichtlich, sagte Mayer mit Blick auf die ausstehenden Einzelmaßnahmen. Die einheitliche Beschilderung nach den Vorgaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), die inzwischen realisiert werden konnte, sei vorbildlich, so Mayer.
Die neue Unterführung habe eine „wichtige Bedeutung für Freizeitgestaltung, Naherholung und Tourismus“, meinte stellvertretender Landrat Josef Konhäuser. Wichtig sei es gewesen, damit auch den „Konflikt“ zwischen Fußgängern und Radfahrern zu entschärfen. Das Radfahren müsse mit Blick auf den Klimaschutz und die „Sanfte Mobilität“ weiter gefördert werden.
Von einer „hervorragenden Lösung“, sprach CSU-Landtagsabgeordneter Klaus Steiner. Thomas Bauer von der Regierung von Oberbayern überbrachte die Glückwünsche von Regierungspräsident Christoph Hillenbrand und lobte die Zusammenarbeit der zehn Chiemsee-Anliegergemeinden und der beiden Landkreise.
„Gebaut aus 275 Tonnen Beton, zehn Tonnen Stahl mit einer Länge von 14 Metern und einer Breite von vier Metern stellt sie eine sichere Unterquerung der Staatsstraße 2096 dar“, fasste Matthias Gerold vom Priener Ingenieurbüro Dippold & Gerold die Eckdaten des Tunnels zusammen. Errichtet worden sei das Bauwerk in 58 Arbeitstagen, also in etwa 3500 Arbeitsstunden. Mit dem Rad durchfahre man es samt Rampen in rund 45 Sekunden, die Wartezeiten zum Überqueren der Straße seien oft viel länger gewesen.
Mit dem „Lückenschluss“ bei Hagenau, der Asphaltierung eines bestehenden Gehweges an Hirschau vorbei, der Sanierung des Parkplatzes an der Abfahrt zur Hirschauer Bucht sowie dem Geh- und Radweg im Ortsteil Winkl seien im Gemeindebereich Grabenstätt schon vorher wichtige Maßnahmen zur Verbesserung des Chiemsee-Rundwegs verwirklicht worden. Da aber das Überqueren der Staatsstraße im Bereich Hirschauer Bucht sehr gefährlich gewesen sei, „haben wir im letzten Jahr die Bemühungen um die Verwirklichung der Unterführung intensiviert“, erinnerte Bürgermeister Schützinger. Ein Sonderlob verteilte er an den AUV-Vorsitzenden Josef Mayer und an Marlene Berger-Stöckl, die er als „Mutter des Chiemseerundweges“ bezeichnete.
Ein besonderer Dank gelte auch der Familie Gschwendner, die die notwendige Grundstücksfläche abgetreten habe.
Um bereits im März dieses Jahres mit der Baumaßnahme beginnen und den wesentlichen Teil bis Pfingsten abwickeln zu können, hatte die Baufirma schon vor der Winterpause eine provisorische Baustellenumfahrung angelegt, über die der Verkehr, rund 8000 Fahrzeuge täglich, dann mehrere Monate lang mit 30 km/h geleitet wurde. Die Kosten der kompletten Baumaßnahme wurden mit 629 000 Euro angegeben, davon entfallen 58 000 Euro auf das Unterführungsbauwerk an sich.
Erschienen im OVB-online am 06.07.2015
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"Ein großer Schritt zu mehr Sicherheit"
OVB-online am 06.07.2015