Gemeinde versorgt Almen mit Wasser

Die Almen im Kampenwandgebiet werden künftig über die Gemeinde Aschau mit Trinkwasser versorgt, das am Berg anfallende Abwasser wird über eine neue Kanalleitung ins Tal entsorgt. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Die Kosten für die Versorgung der 14 Hütten werden voraussichtlich 2,12 Millionen Euro für den Kanal- und 1,5 Millionen Euro für den Trinkwasseranschluss betragen.

Infrastrukturanpassung Kampenwandgebiet


Aschau– Bereits vor zwei Jahren hatte der Aschauer Gemeinderat die ersten Weichen für die Versorgung und Entsorgung dieser Almen gestellt und die Bauten unter dem Namen „Staffelstein“ zu einem eigenen Ortsteil zusammengefasst.

Ingenieur Anton Mader vom Ingenieurbüro Dippold und Gerold in Prien stellte dem Aschauer Gremium eine erste Planung der Bauarbeiten vor. Insgesamt 14 Almen, Berggaststätten und Unterkunftshütten, von der Sonnenalm über die Schlechtenbergalm bis zur Maisalm, sollen an die Wasserleitung und an den Kanal angeschlossen werden.

Das Ingenieurbüro errechnete einen Abwasseranfall von 555 Einwohnergleichwerten (Referenzwert der Schmutzfracht in der Wasserwirtschaft) und einen Trinkwasserbedarf von 22 Kubikmetern pro Tag. Die dazu notwendigen Leitungen sollen in einem gemeinsamen Graben geführt werden, zusätzlich zu den Abwasserrohren und der Trinkwasserleitung sollen hier auch ein Stromkabel und weitere Leerrohre auf den Berg geführt werden.

Die Trassenlänge der Abwasserleitung beträgt voraussichtlich 6085 Meter und wird vor allem im Zug der Skiabfahrt auf den Berg geführt. In diesem Gelände können dann auch entsprechende Maschinen zum Einsatz kommen, immerhin soll der Graben mit knapp zwei Metern Tiefe frostsicher werden.

Zuschüsse nur noch in diesem Jahr
Die Kosten für den Bau der Abwasserentsorgung wurden mit 2,12 Millionen Euro errechnet, etwa 70 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt der Staat, der Rest ist von der Gemeinde im Zusammenwirken mit den Anliegern aufzubringen. Da die Zuschüsse nur noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen und gewährt werden, war für Gemeinde und Ingenieurbüro höchste Eile für die Stellung des Antrags bis zum Monatsende geboten. Alle Anlieger sind an dem Neubau höchst interessiert, weil andere Möglichkeiten einer sachgerechten Abwasserentsorgung am Berg und im Felsgelände in der Regel nicht greifen.

Auch die Trinkwasserversorgung stellt die Ingenieure vor Herausforderungen: Es gilt, das Wasser vom letzten Hochbehälter Schlechtenberg über 700 Höhenmeter auf das Niveau der dortigen Verbraucher zu pumpen und es muss mit einem genügend großen Druck dort oben ankommen. Erreicht wird das mit zwei Zwischenpumpstationen, die den Druck erhöhen; Endstation für das Wasser ist ein Hochbehälter am Lochgraben, von dem aus dann die beiden bestehenden Hochbehälter an der Steinlingalm und an der Sonnenalm versorgt werden.

4394 Meter Druckleitung
Die Länge der Druckleitung beträgt 4394 Meter, die Kosten für das Trinkwasser-Projekt sind mit 1,5 Millionen Euro angesetzt. Auch hier wird mit einem Zuschuss von 70 Prozent der förderfähigen Kosten gerechnet, für die Gemeinde und die Verbraucher verbleibt nach dem Abzug ein Eigenanteil von 641.000 Euro.

Nicht als Behälter für Löschwasser geeignet
Nach dem umfassenden Vortrag von Anton Mader blieben für das Gremium nur noch wenige Fragen offen. Josef Hobelsberger erkundigte sich nach der Möglichkeit, die Hochbehälter als Löschwasserbehälter zu nutzen und Jakob Hündl, ob das Wasser für eine mögliche Beschneiung der Skiabfahrt ausreiche.
Mader erklärte, dass die vorhandenen Möglichkeiten und Leitungsquerschnitte für diese beiden Vorhaben nicht ausreichen würden, die Leitung und die Hochbehälter seien lediglich für eine Versorgung des Ortsteils Staffelstein mit Trinkwasser vorgesehen. Bei einem Bedarf von 22 Kubikmetern täglich seien zwei Hochbehälter mit je 15 Kubikmetern reichlich bemessen. Würden die Behälter überdimensioniert, dann könnten die ständige Entnahme und die dauernde Frische des Wassers nicht mehr sichergestellt werden.

Einstimmig beauftragte der Gemeinderat das Ingenieurbüro Dippold und Gerold, einen Zuwendungsantrag mit den notwendigen Planunterlagen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung des Ortsteils Staffelstein beim Wasserwirtschaftsamt einzureichen.

Erschienen im OVB-online am 26.09.2014



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"Gemeinde versorgt Almen mit Wasserr"
OVB-online am 26.09.2014

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